Anfangs laufen wir durch die Region Ardeche. Leider haben wir zum namensgebenden Fluss nur wenige Berührungspunkte. Wenn wir dann mal am Ufer sitzen, ist es aber gleich super-touristisch und natürlich im Moment ziemlich voll. Die Touristen konzentrieren sich aber nur an bestimmten Orten, schon 1 km weiter ist es wieder total ruhig und einsam. Unser Weg verläuft etwas abseits, oberhalb des Flusses haben wir trotzdem ab und an schöne Ausblicke in die Schlucht.
Richtig gut gefällt uns das nächste Stück. Der Weg geht diagonal durch den ganzen Nationalpark der Cevennen. Die Landschaft ist superschön, bergig und grün. Trotzdem sind die Wege sehr gut zu laufen, sodass wir mittlerweile 30 km am Tag schaffen. Das Panorama lädt allerdings auch immer wieder zu ausgiebigen Pausen ein, sonst würden wir wohl noch mehr laufen…
Die Regelungen des Nationalparks sind auch sehr wanderfreundlich. Nah an den Fernwanderwegen darf man eine Nacht übernachten, wenn man unmotorisiert unterwegs ist. So haben wir schöne Zeltplätze unweit des Wanderwegs – der schönste in einem Wald mit alten, knorrigen und bemoosten Buchen.
Hier in den Cevennen haben wir bald die ersten Begegnungen mit französischen Hütehunden. Diese machen aber nur ihren Job und kommen uns nicht zu nahe. Wir sehen trotzdem davon ab, ein süßes Lämmchen fürs Abendessen mitzunehmen 😉
Es ist meist sehr gutes nicht zu heißes Wanderwetter. An zwei Tagen regnet es, genau dann findet sich aber keine Unterkunft für uns. Wir zelten also weiter und können unsere Sachen sofort am nächsten Tag trocknen. Sobald es trocken und warm ist, genießen wir unser Sommerzelt. Bei hohen Temperaturen bauen wir nur das Innenzelt auf und es fühlt sich an, als würden wir unter freiem Himmel schlafen.
In einem kleinen Ort werden wir von Hubert angesprochen und direkt zum Essen eingeladen. Zuerst lehnen wir ab, da wir am nächsten Tag einen Zahnarzttermin im nächsten Ort haben und uns beeilen müssen (Lena hat sich mit einem Baguette ein kleines Stück Zahn abgebrochen.). Am Ende bleiben wir doch 2 Stunden zum geselligen Mittagessen. 😉 Danach müssen wir etwas schneller laufen und nehmen einige Abkürzungen. Abends hat uns Hubert eine Übernachtung fußläufig zum Zahnarzt bei seinem Sohn organisiert. So verbringen wir außerdem einen netten Abend in der WG von François und Ann-Sophie. Der Zahn ist am nächsten Tag auch erfolgreich repariert. 🙂
Heute machen wir bei 33 Grad einen Ruhetag am See. Morgen geht es bei ähnlichen Temperaturen weiter in Richtung Carcasonne, wo wir in etwa einer Woche ankommen werden.