Eine Weile ist es nun her seit unserem letzten Eintrag. Wir waren zu sehr mit Wandern beschäftigt. 😉
Kaum sind wir aus dem Rigaer Stadtgebiet raus, wird der Baltische Küstenweg seinem Namen gerecht. Der Weg führt fast nur noch am Strand entlang und ist wunderschön.
Zunächst folgen wir der Küstenlinie der Rigaer Bucht in Richtung Norden und haben dabei für November ungewöhnlich warmes und schönes Wetter. Einheimische berichten uns von den um diese Jahreszeit üblicherweise herrschenden Temperaturen um die 0 Grad. Wir haben ca. 10 Grad mehr und so sitzen wir abends oft noch gemütlich draußen am Strand.
Das Tageslicht schwindet immer mehr und zwingt uns so zu diszipliniertem Wandern und Aufstehen. Zwischen Sonnen auf- und -Untergang haben wir nur noch knappe 8 Stunden zur Verfügung. Um die Zeit komplett auszunutzen, laufen wir bereits im Dämmerlicht los und stellen unser Zelt kurz nach Sonnenuntergang auf. Im skandinavischen Sommer konnten wir uns wegen der 24h Helligkeit aussuchen, wann wir wandern wollten.
Ab dem Kap Kolkasrags wechseln wir von der die ruhigen Bucht an die offene Ostsee und laufen ab jetzt wieder südwärts.
Mit dem Wechsel ändert sich auch das Wetter. Es wird windiger und kühler. Den letzten sonnigen Tag nutzen wir noch für ein kurzes Bad im eiskalten Meer.
Von nun an folgen wir breiten Sandstränden, die wir mit zahlreichen Anglern teilen. Wir bekommen fangfrische Flundern geschenkt, die Thilo in der nächsten Unterkunft ausnimmt und zubereitet.
Der aktuelle Streckenabschnitt ist laut Wander-Beschreibung bekannt für Bernstein. Auch wir haben Glück und finden einige Stücke. 🙂 Für uns ist dieser Teil der schönste des Baltischen Küstenweges.
Heute sitzen wir in einer luxuriösen Ferienwohnung in Liepāja (zufällig wohl die Partnerstadt von Darmstadt) und warten auf unser Paket mit der Winterausrüstung.
Den Ruhetag nutzen wir auch für die weitere Planung. Durch die Umwanderung von Kaliningrad wird unser Weg ca. 400 km länger als gedacht.
Aktuell verfolgen wir die sich ständig ändernden Einreisebedingungen und Corona-Maßnahmen in Litauen und Polen. Ein Beherbergungs-Verbot wie aktuell in Deutschland wäre für uns ein Problem. Bei den langsam kälter werdenden Temperaturen benötigen wir die Option auf warme Unterkünfte.
Wir bleiben aber weiterhin optimistisch. 🙂