Der baltische Küstenweg beginnt vielversprechend – die ersten 150 Kilometer verlaufen weitestgehend am Strand entlang und bieten uns bei teilweise noch richtig sonnigen Tagen tolle Wandererlebnisse. 🙂
Leider soll es nicht so bleiben. Der einzige Wanderer, den wir unterwegs treffen, warnt uns schon vor: In Estland werden viele Wanderwege entlang von (Seiten-) Straßen geführt. Tatsächlich ist es ab Haapsalu dann auch soweit. Es geht viel über asphaltierte Wege und kleine Straßen mit wenig Kontakt zum Meer…
Ein Highlight in Estland sind sicher die offiziellen und kostenlosen Zeltplätze. Diese liegen teilweise direkt hinter dem Strand in traumhafter Lage. Im Moment sind diese meist einsam, nur einmal ist samstags doch ein wenig mehr los.
Unsere ersten estnischen Worte haben wir schnell gelernt. Scheinbar ist es hier weit verbreitet, seinen Privatbesitz klar kenntlich zu machen. So lernen wir Wörter wie Erama, Eravaldus oder Eratee. Alles bedeutet in etwa, dass etwas in Privatbesitz ist. Manchmal werden diese Schilder untermalt von weiteren Schildern mit „Videovalve“ (Videoüberwacht) oder „Kuri Koer“ (gefährlicher Hund).
Die einzigen Tiere, mit denen wir bisher „Probleme“ hatten, waren Katzen. Beim abendlichen Wasserholen werden wir von einem netten Esten dazu eingeladen, auf der Wiese hinterm Haus zu zelten. Das ist ein super Zeltplatz – den wir uns mit vielen jungen, verspielten Kätzchen teilen. Diese wollen abwechselnd auf unser Zelt klettern, rutschen dann und krallen sich fest. So müssen wir am nächsten Morgen leider einige Löcher kleben.
Anfangs haben wir richtig Glück mit dem Wetter. Die Sonne scheint und beschert uns eine goldene erste Oktoberhälfte. Allerdings ändert sich dann bald das Wetter und es wird teilweise empfindlich kalt. Die ersten Nächte mit Nachtfrost haben wir nun hinter uns – und die Ausrüstung hält uns noch warm. 🙂
Gestern sind wir in Pärnu angekommen und haben uns wohl den passenden Tag für einen Ruhetag ausgesucht. Heute regnet es in Strömen und auch die Stadtbesichtigung fällt daher ins Wasser. Da wir aufgrund des vielen Asphalts so schnell vorankommen und hier in einer Kurstadt sind, gönnen wir uns morgen dann auch noch einen Wellness-Tag, bevor es weiter zur lettischen Grenze geht. 🙂
Wir hoffen darauf, dass die Corona-Infektionszahlen in Estland weiterhin so niedrig bleiben und wir ohne Quarantäne weiterwandern dürfen. Bisher sieht es gut aus.
Danke euch!! Liebe Grüße, Matthias
Hallo ihr Beiden,
Freue mich immer eure Eindrücke zu lesen von euren Wanderungen 🙂
Genießt die Zeit in Estland und dem gesamten Baltikum. Ist ja echt super schön da.
Liebe Grüße
Philipp
Vielen herzlichen Dank! Wir hoffen, dass wir fleißig weiterschreiben können 😉