Nach Huescar geht es tagelang durch eine endlos erscheinende Ebene. Die Mandelbäume können wir nicht mehr zählen und kommen Baza und den Bergen dahinter nur langsam näher. Ein Highlight hat aber auch dieser Streckenabschnitt. In vielen Orten gibt es „Höhlenhäuser“. Zufällig können wir einen Blick in ein halb verfallenes Haus werfen, das direkt am Wanderwg liegt: Im Notfall sicher ein guter Zelt- bzw. Übernachtungsplatz. 😉
Immer wieder begegnen uns nun auch herrenlose Hunde. Die sind aber so eingeschüchtert, dass Sie um uns einen großen Bogen machen und erst nachher vorsichtig schauen, ob wir vielleicht eine Leckerei übrig haben. Leider ist unser Proviant immer eng bemessen und wir haben meist nichts übrig. Lena bricht so mancher hinkende Hund fast das Herz…
Die Tage werden kühler und wir nehmen auch deswegen gerne Bars und Restaurants in Anspruch. So erhält unsere Wanderung auch eine kulinarische Seite. Das Menú del día – bestehend aus 3 Gängen, Wein und Kaffee – hat es uns sehr angetan. Die Wanderleistung lässt zwar etwas nach, aber dafür essen und trinken wir gut und abwechslungsreich. 🙂
Hinter Baza geht es endlich in die Berge. Wir können beim Blick zurück immer noch die Kirche von Huescar sehen… Pünktlich mit dem Aufstieg auf 2000 Meter, erleben wir einen deutlichen Kälteeinbruch. Glücklicherweise finden wir abends auf dem höchsten Punkt ein nagelneues und nirgendwo verzeichnetes Rifugio. Feuer können wir zwar nicht machen, aber es schützt uns auch so vor den deutlichen Minusgraden, die draußen herrschen und wir sind superfroh!
Eine weitere tolle Überraschung sind heiße Quellen. Nachdem wir morgens in der Kälte unser Zelt zusammengepackt haben und die ersten Kilometer gelaufen sind, sehen wir plötzlich mehrere Wohnmobile stehen. Bald wird uns klar warum: Dahinter dampft ein warmer Pool. Keine Frage – wir stürzen uns sofort in das 38 Grad warme Wasser und haben auch nach einer Stunde eigentlich keine Lust, wieder aus dem Wasser zu steigen…
In der Ebene laufen wir unabsichtlich unseren ersten „Marathon“. Die Wege sind so einfach und die Zeltmöglichkeiten so schlecht, dass wir abends 44 km gelaufen sind. Schon am nächsten Tag ändert sich das – jetzt geht es in die Sierra Nevada und die Kilometer müssen wieder „verdient“ werden. Dafür sehen wir die ersten schneebedeckten Gipfel, bevor es in die Alpujarras weitergeht.
Der Wetterbericht verheißt Gutes! Wir freuen uns die nächsten Tage auf eine Wanderung entlang der südlichen Bergflanke mit den berühmten weißen Dörfern. 🙂